Physiotherapie bei Long-COVID und Post-COVID
Die Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) werden als COVID-19 bezeichnet. Hiervon ist insbesondere die Lunge betroffen, doch können auch andere Organe befallen sein. Bei ungefähr 10% der Erkrankten halten die Beschwerden länger als vier Wochen an. Dieser Zustand wird als “Long-COVID” bzw. “Post-COVID” bezeichnet.
Symptome
Die Beschwerden von Long-COVID und Post-COVID sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- körperliche oder geistige Erschöpfung (Fatigue)
- Denk- oder Konzentrationsstörungen
- eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Atemnot bei Belastung, Husten
- Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen
- Riech- und Schmeckstörungen, Schlafstörungen
- depressive Verstimmung, seelische Erschöpfung, Angst
Behandlung
Funktionelle Einschränkungen (geminderte Belastbarkeit, kognitive Leistungsminderungen), aber auch emotionale Belastungen brauchen, wenn sie sich nicht relativ schnell spontan bessern, oftmals spezifische Therapie und Trainingsbehandlung, damit sie sich möglichst schnell wieder erholen, Ihren Alltag leben und Ihren Beruf wie gewohnt ausführen können.
Hierzu zählen je nach erforderlichem Therapieschwerpunkt insbesondere die Physiotherapie, die Ergotherapie, die Neuropsychologie, die Psychotherapie und die Logopädie.
Maßnahmen zur Behandlung der durch Long- bzw. Post-COVID bedingten Einschränkungen sollen nach der ärztlich diagnostischen Abklärung primär ambulant verordnet werden, um die eingeschränkten Körperfunktionen wiederherzustellen und so den Einschränkungen für Alltag und Berufsleben entgegenzuwirken.
Ansprechpartner ist also Ihr Hausarzt der Ihnen die richtige ambulante Therapie (“Heilmittel") per Rezept verschreiben kann.
Physiotherapie
In der Physiotherapie werden die Symptome mit
- Atemtherapie,
- Krankengymnastik und
- Manuelle Therapie
zur Förderung von Kraft, Ausdauer, Gehvermögen und Koordination behandelt.
Besonders wichtig ist es hier, die Intensität der Behandlung jeweils an die individuelle Belastbarkeit anzupassen.
Eigentraining
Vielfach profitieren Betroffene mit Leistungseinschränkungen nach COVID-19 auch von einem Eigentraining, welches sich idealer Weise innerhalb einer Serie Krankengymnastik oder Atemtherapie geübt und vermittelt wird. Schließlich geht es darum, dass der eigene Körper wieder mehr Kräfte, mehr Ausdauer, und eine bessere Koordination entwickelt, oder Betroffene sich wieder besser und länger zu konzentrieren lernen, ohne dass dabei Kopfschmerzen oder andere Beschwerden auftreten. All diese Funktionen können durch ein geeignetes Eigentraining zusätzlich zur Therapie verbessert werden.
Notwendig ist es, dass das Training spezifisch ist, also den individuell richtigen inhaltlichen Schwerpunkt hat und den Körper weder unter- noch überfordert. Dafür bedarf es der fachlichen Anleitung. Diese sollte dann auch im Verlauf der Behandlung jeweils aktualisiert und angepasst werden.
Von ärztlicher Seite wird in der Regel empfohlen, ein Eigentraining mit der ambulanten Therapie zu verbinden. Dabei kann der jeweilige Therapeut oder die Therapeutin für den jeweiligen Bereich mit Betroffenen auch das Eigentraining abstimmen. So können Fortschritte am schnellsten gemeinsam erreicht werden.
Reha
Führt die ambulante Therapie wie oben ausgeführt dennoch nicht zu einem ausreichenden Behandlungserfolg, ist eine mehrwöchige Rehabilitationsbehandlung entweder in einer Tagesklinik (teilstationär) oder einer stationären Rehabilitationseinrichtung angezeigt.
Quellenangabe
Diese Informationen wurden auszugsweise der AWMF Patientenleitlinie „Post-COVID/Long-COVID“ (Stand 11/2021) entnommen. Weiterführende Inhalte können dort nachgelesen werden. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-027.html)
In der Physiotherapie Ramona Lippold
werden Sie von entsprechend fortgebildeten Therapeuten behandelt.